Phillip fanden wir dazumal im Mai 2005 unter einem Müllcontainer an unserem zukünftigen Campingplatz.
Ein Häufchen Elend, Haut und Knochen, verschnupft, die Augen total verklebt von seiner Mama anscheinend vergessen oder verstoßen und kurz vor dem verhungern und verdursten.Unser Tierarzt dazumal
gab ihm keine große Überlebenschance und wollte ihn von seinem Leid erlösen.
Er aber sollte seine Chance haben und wir kämpften gemeinsam über Monate, bis sich der kleine Kerl endlich erholt hatte.
Phillip wurde ein schöner und kräftiger Kater, der sein Leben lang einen Mords Appetit hatte. Er war ein sozialer Kater, egal was oder wer daher kam, er akzeptierte alle Katzen, Hauptsache sein
Napf wurde mehrmals täglich gefüllt.
Phillip war ein Streuner und hatte ein riesen Revier. Oft sahen wir ihn Kilometer weit weg bei der Jagd, manchmal blieb er ein zwei Tage weg ab und an aber auch schon eine ganze Woche!
Phillip war kein Menschenfreund, diesen blieb er ein Leben lang fern. Dafür liebte er alle unsere Rottis, die anderen Hunde mied er eher. Mit Frodo hatte er eine besonders innige Beziehung, als
dieser starb gab er seine Liebe weiter an dessen Nachfolger Eliot. Den er fortan auch immer als erster begrüßte, wenn er nachhause kam.
Im Juni dieses Jahres erkrankte Phillip an einem Tumor im Maul und Rachen. Als der Tumor ihn beim Fressen störte, ließen wir diesen operativ entfernen. Gleichzeitig bekam er eine Misteltherapie.
Mitte Juli war der Tumor bereits zur vollen Größe wieder nachgewachsen. Eine weitere OP folgte, aber dieses Mal wuchs der Tumor noch schneller. Der ganze Aufwand nur für diese kurzen drei Wochen!
Der Tumor wuchs rasant, schien ihn aber nicht weiter zu stören. Phillip hatte eine eigene Fresstechnik herausgefunden, sodass er trotz diesem Ungetüm im Maul fressen konnte. Er bekam Kortison,
Schmerzmittel, Infusionen und Vitamine von unserer Tierärztin.
Anfangs tauchte Phillip oft zum Tierarzttermin gar nicht auf, war wieder irgendwo auf der Jagd! Er brachte noch fleißig Mäuse, die er Eliot und den anderen Katzen vorlegte. Einsperren ließ er
sich nie, keine Chance da konnte er richtig rabiat werden.
Phillip sah furchterregend aus, die einte Seite seines Gesichts war geschwollen. Ihn störte es offensichtlich nicht gar so. Die Abstände zum Tierarzt wurden immer kürzer, jeden zweiten Tag
brauchte er schon seine Medikamente. Der Tumor wuchs und wuchs.
Am Sonntag den 06. Oktober half auch das Kortison nicht mehr. Phillip konnte nicht mehr fressen, er hatte Hunger, aber er konnte nicht mehr schlucken.
Wir mussten ihn einschläfern lassen, er wäre ansonsten verhungert und verdurstet. Der Kreis hatte sich geschlossen.
Phillip hat uns neun Jahre begleitet. Wir vermissen diesen selbstständigen eigensinnigen Kerl mit all seinen Eigenheiten.
In Liebe Barbara und Thomas + Zoo!
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