Pauli angeblich geb. 2002, er war aber schon komplett ausgewachsen als wir ihn 2002 übernommen haben. Also war Pauli da schon zirka 2 Jahre alt.
Als Baby war er, wie jedes andere Tier auch, entzückend und wurde für ein Mädchen angeschafft. Leider hielt das Interesse für Pauli nur für kurze Zeit, den das Schweinchen wurde bald grösser und
grösser und lies sich nicht mehr an der Leine spazieren führen.
Schnell war es nun uninteressant, wurde weggesperrt und hauste in einer finsteren Schweinebucht, kaum grösser wie er selber. Per Zufall wurden wir auf dieses
Schicksal aufmerksam und bereits eine Woche später zog Pauli bei uns ein.
Schnell stellten wir fest, dass Pauli blind war. Bei der Kastration (Hoden im Bauchraum!) wurde er gründlich untersucht und bald musste der TA feststellen, dass seine Blindheit wohl sein
kleinstes Übel ist. Pauli kam mit seiner Blindheit gut zurecht und für seine bereits chronischen Krankheiten gab es Medikamente.
Pauli war ein Kämpfer bis zuletzt.
Wir waren immer der Ansicht: Solange ein Tier mit Appetit frisst, soll es leben. Aber hier war dies einfach unmöglich. Pauli kam schon seit einigen Tagen nicht mehr selbstständig auf die Beine.
Ich musste ihn auf die Beine stellen und dann ging er seinen Weg. Wenn er einmal „angelaufen“ war ging es und er stoffelte durch das Gehege und im Garten herum.
Am Montag am Abend kam ich nachhause und mein erster Weg führte zu den Schweinen um nach Pauli zu sehen und diese anschließend zu füttern. Ich fand Pauli im Gehege liegend und glaubte auf den
ersten Blick er sei tot. Aber er lebte und zu unserem entsetzen hatten sich bereits die Fliegen über ihn her gemacht. Mein Herz blieb fast stehen. Ich hob ihn auf die Beine und er spazierte
davon, als wäre nichts gewesen, direkt auf seinen Napf zu und leerte diesen mit großem Appetit. Wir wuschen ihm die ganzen Fliegeneier ab und vereinbarten einen Termin für den nächsten Tag mit
unserem Tierarzt. So konnte es natürlich nicht mehr weiter gehen.
In der Früh kam Gerhard Schönauer unser Tierarzt. Pauli und Trüffel waren am grasen im Garten. Wir lockten Trüffel ins Gehege, damit er sich nicht aufregte. Schweine sind ja sehr sensible
Tiere.
Pauli reichten wir eine Wassermelone, seine Leibspeise neben Bananen und während er die Melone mit lautem schmatzen verdrückte, verabreichte Gerhard Pauli die Narkose. Er schlief schmatzend ein
und selbst in der Narkose schmatzte er noch eine Weile vor sich hin.
Ein unglaublicher Kerl, so zäh und lebensbejahend trotz allem.
Wir werden ihn vermissen unser stets forderndes faltiges Schweinchen.
Leb wohl, lieber Pauli.
Barbara und Thomas mit Trüffel
Wir bedanken uns recht herzlich bei den Paten Alexandra Enzl und Thomas Prasch.
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